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An Ufern und auf feuchten Äckern und Wiesen schimmern uns aus dem Rohr oder zwischen den Halmen und Gräsern die rotblütigen Ähren des Sumpf-Ziestes entgegen. Er hat mit einem Vetter, dem in feuchten Wäldern und Gebüschen häufigen Wald-Ziest, große Ähnlichkeit, ist jedoch weniger rauh behaart und riecht nicht so übel. Während die Blütenquirle des Wald-Ziestes nur 6 Blumen enthalten, sind die unserer Art meistens aus mehr als 6 Blüten zusammengesetzt. Die unterirdischen Ausläufer des ersteren sind an der Spitze nicht dicker als hinter derselben, die des Sumpf-Ziestes dagegen an der Spitze keulenförmig verdickt. Auch in den Blättern der beiden Arten herrscht ein kleiner Unterschied. Die nektarreichen Blüten erschließen ihre Antheren, bevor die Narben bestäubungsfähig sind. Erst nach einiger Zeit legen sich die Narbenäste auseinander und erwarten Kreuzung; bleibt diese aus, so krümmen sich kurz vor dem Verblühen beide Narbenäste abwärts und holen sich die Reste des Pollens aus den eigenen Antheren. – Nicht selten übertragen die Insekten den Blütenstaub der einen auf die Narbe der anderen Art, und es entstehen dann aus den durch diese Kreuzung hervorgebrachten Samen Bastardpflanzen, welche Merkmale des Wald- und des Sumpfziestes vereinigen. Aus solchen durch Kreuzung verschiedener Species derselben Gattung hervorgebrachten Pflanzen können, wenn die Merkmale beständig sind, neue dauernde Arten hervorgehen.
Lippenblütler, Labiaten. Kl. XIV. . Juli, August. H. 0,30 – 0,60 m.
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