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siehe Bildunterschrift

Herzblättriges Zweiblatt, Listéra cordáta R. Br.

Diese zierliche Orchidee, deren Äußeres bei flüchtiger Betrachtung an das Maiglöckchen oder noch mehr an die Schattenblume erinnert, wächst in moosigen, schattigen Gebirgswäldern und zwischen dem Moose der Torfbrüche. Die winzigen grünlichen Blüten stehen in kurzer Traube zusammen und zeichnen sich durch die schmale, lang herabhängende, zweiteilige Lippe aus. Diese Lippe bildet die Anflugstelle der bestäubenden Insekten, welche den in ihrer rinnenförmigen Vertiefung ausgesonderten, offen daliegenden Honig aufschlürfen und dabei mit Stirn und Augen gegen die Pollenmassen stoßen. Diese werden alsdann mittels eines vom Rostellum abgesonderten Klebetröpfchens, das in 2 bis 5 Sekunden erhärtet, an den Kopf angekittet. Kleine Käfer und kleine Schlupfwespen der Gattungen Cryptus, Ichneumon und Tryphon scheinen die eifrigsten Besucher unserer beiden Zweiblattarten, des herz- und des eirundblättrigen, zu sein. Einen großen Teil seiner Nahrung schöpft das Zweiblatt aus den verwesenden Stoffen des Waldhumus und des Moorbodens.

Knabenkrautgewächse, Orchidaceen. Kl. XX. ausdauernd. Juni, Juli. H. 0,08 bis 0,10 m. – R. Br. = Robert Brown (spr. Braun), der bedeutendste englische Botaniker.

 


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