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Die Kultur der Bibernelle und ihrer aus dem Orient stammenden Verwandten, der Anispflanze ( P. Anísum L.) ist ziemlich alt. In den Würzgärtlein der mittelalterlichen Ritterburg hegte man sie neben Kohl, Runkeln, Porree und Knoblauch, Senf, Zwiebeln und manchen andern Pflanzen, die jetzt längst aus der menschlichen Pflege entlassen sind, wie Sanikel, Habichtskraut, Ochsenzunge, Spitzwegerich, Schöllkraut. Die scharfe, aromatisch schmeckende Wurzel wird noch jetzt hin und wieder als Arznei verwendet, und die jungen Blätter werben zur Bereitung von Kräuteressig und als Salatwürze benutzt. Das grundständige Laub ist gewöhnlich gefiedert mit breit eirunden, gezähnten, sitzenden Fieberblättchen; je weiter nach oben, desto kleiner und einfacher werden die Blattspreiten. Dagegen vergrößern sich die Flügelränder der Blattstiele, die im Verein mit dem zart gerillten Stengel eine vorzügliche Zuleitung der Regentropfen zur Wurzel bilden. Die gipfelständigen, hüllenlosen Dolden schützen ihre kleinen weißen Blüten vor der nächtlichen Abkühlung dadurch, daß sie den Doldenstiel im Bogen überneigen und die tagsüber dem Himmel zugewandte Blütenfläche erdwärts niederhängen lassen. Wenn später die Befruchtung stattgefunden hat und die Erhaltung der zarteren Blütenteile unnötig geworden ist, findet dieses Überstürzen der Dolden nicht mehr statt. Der freie Standort der Bibernelle oder des Steinpeterleins, wie er auch genannt wird, offene Wiesen, Rasenplätze, Bergabhänge und Wegränder, macht einen derartigen Blütenschutz besonders notwendig.
Doldengewächse, Umbelliferen. Kl. V. . Juni – Herbst. H. 0,15 bis 0,50 m.