Autoren

∞

Werke

∞

Neu

∞

Information

∞

Shop

∞

Lesetips

∞

Textquelle

∞

Katharina Elisabetha Goethe

Briefe – Band I

31. An Wieland

Lieber Sohn! Merck war 3 Tage bey uns, da Er fort ist suche ich im Zimmer nach, raume auf, wie das bey Poeten ein sehr nöthiges werck ist, wie Ihr aus vorgehendem Brief zu gnüge ersehen könt. Den der arme Brief hätte gewiß gelegen und wäre niemahls an ort und stelle gekommen hätte Frau Aja weniger Einsicht in das Poeten wesen. Aber die ist Gott sey danck noch nicht aus der Übung obgleich Herr Wolfgang Goethe schon 3 Jahr Ihr Hauß nicht mehr erfreut, sondern sein Licht in Weimar leuchten läßt. Lieber Sohn! Habt die Güte und bestelt innliegende Briefe auf beste – bey dem Anti-Pope ist auch alles besorgt, jeder hat so seine Art und Kunst. Bald wünsche ich gute neue Mähr von Eurem lieben Weib u Euch zu hören. Ich bin, wiewohl in großer Eil

Eure wahre Freundin

den 24ten Novembr

C. E. Goethe 1778