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Jedenfalls ist die griechische Geschichte die längste europäische, die wir kennen; sie erstreckt sich in ununterbrochener Kontinuität durch vier Jahrtausende. Den Beginn der »historischen« Zeit pflegt man aber erst um 750 vor Christus anzusetzen. Wie bereits im vorigen Bande dargelegt, wurden durch die 669 ägäische Wanderung, die wahrscheinlich die beiden letzten Jahrhunderte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends erfüllte, große Verschiebungen bewirkt. Die Dorer wurden aus Mittelhellas verdrängt und besetzten, nach Süden rückend, die megarische Landbrücke und die vier peloponnesischen Halbinseln, außerdem Kreta und den Südteil der Westufer Kleinasiens mit der großen Insel Rhodos. Die Ionier, die in Attika und auf Euboia saßen, verbreiteten sich über die Kykladen und den mittleren Teil der kleinasiatischen Gestade mit seinen vorgelagerten Inseln. Schwierig und unklar ist der Begriff der Aioler. Zu ihnen gehörten nicht nur die Thessaler und Boioter und die ursprünglich im Peloponnes ansässigen »Achaier«, die durch die dorische Invasion zum Teil zur Auswanderung nach Lesbos und dem Nordrand der Gegenküste gezwungen wurden, sondern auch die Bewohner von Akarnanien und Aitolien, Lokris und Phokis, Elis und Achaia, für die man neuerdings den Sammelnamen »Nordwestgriechen« gebraucht. Auch die Arkader waren Nachkommen der Achaier. Am einfachsten ist es wohl, alle Stämme, die weder dorisch noch ionisch waren, als aiolisch anzusehen. Allerdings bezeichnet man die Nordwestgriechen auch wieder als »Norddorier«, womit glücklich erreicht ist, daß sich überhaupt niemand mehr zurechtfindet.