Artur Fürst / Alexander Moszkowski
Das Buch der 1000 Wunder
Artur Fürst / Alexander Moszkowski

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3. Der Riesentempel von Karnak

Quelle: Ernst von Hesse-Wartegg: »Die Wunder der Welt«. Union, Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig.

Der gewaltigste Tempelbau auf der Erde, mit dessen Abmessungen sich kein zweites Heiligtum vergleichen kann, ist der Tempel des Ammon zu Karnak, der am rechten Ufer des Nils den Ruinen des alten Theben gerade gegenüber liegt. Die ganze Tempelanlage bedeckt fast ein Quadratkilometer. Lange Alleen, die von riesigen Widdersphinxen eingesäumt sind, führen zum Ammontempel hin.

Seine Halle ist so ungeheuer groß, daß man bequem den ganzen Kölner Dom hineinstellen könnte. Aber seltsam! Trotz dieser Ausdehnung vermag der Raum doch kaum ein paar hundert Menschen zu fassen. Denn dicht gedrängt erheben sich in seinem Innern ungeheure turmgleiche Säulen, die fast die ganze Halle ausfüllen. Einzelne der Säulen sind 25 Meter hoch und messen 10 Meter im Umfang.

In den Höfen sieht man gewaltige Steinkolosse, die Herrscher über längst versunkene Geschlechter teils in verzerrten Bildungen, teils in lebensfrischen Wiedergaben darstellen. Die Denkmäler sind so fest gefügt, daß es weder dem Ansturm der Zeit, noch den wechselnden Völkern, die daran vorübergezogen sind, den Assyrern, Persern, Griechen, Römern und Sarazenen gelungen ist, sie zu vernichten. Selbst den Erdbeben haben die steinernen Türme Widerstand geleistet. Nur die Nasen und Bärte sind abgeschlagen, sonst aber lächeln diese steinernen Gesichter unverändert über Jahrtausende hinweg noch bis in unsere Zeit hinein. 6


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